Mehr Lastenradförderung in 2020

Lotte bei einem Picknick im Park (Foto: Franziska von Schmeling)

Nachdem die Lastenradförderung in 2019 mit ca. 200 geförderten Rädern ein voller Erfolg war, wird auch in 2020 wieder die Anschaffung von Lastenrädern für MünsteranerInnen von der Stadt Münster gefördert. Dieses Jahr werden umfasst der Fördertopf insgesamt sogar 250.000 Euro, ein Plus von 50.000 €. Gefördert werden wieder privat, gewerblich und gemeinschaftlich genutzte Räder. Los geht es am 1. April.

Verbesserungen bei Fördervergabe, 750 € Zuschuss

Eine wichtige Änderung wurde beim Vergabeverfahren durchgeführt. KäuferInnen konnten im vergangenen Jahr die Förderung erst beantragen, wenn das Rad gekauft und ausgeliefert worden war. Bei längeren Lieferzeiten der Lastenräder bestand die Gefahr, dass die Prämie in der Zwischenzeit ausgeschöpft war. Dieses Jahr wird auf ein zweistufiges Förderverfahren gesetzt, d.h. man bekommt nach der Beantragung den Förderscheid und kann im Anschluss ohne Zeitdruck ein Lastenrad erwerben. Ferner ist die Eigennutzungsdauer von 48 Monaten auf 36 Monaten gesenkt worden. Allerdings beträgt der maximale Förderzuschuss in diesem Jahr nur 750 € (ehemals 500€/ Rad ohne Motor, 1000 €/ Rad mit Motor) bzw. 30 % des Anschaffungswertes des Rades (Anhänger 100 €).

Hier geht es zur Infoseit und zum Antragsformular der Stadt Münster.

Lastenräder unterbringen – Der Sharing Aspekt

Lastenräder sind größer und schwerer als gewöhnliche Räder. So MancheR fragt sich, wo man ein Lastenrad abstellen kann. Mit dieser Frage hat sich wohl auch die Stadt Münster beschäftigt und plant im Rahmen der Förderung 19 Stellplätze zu schaffen. Das ist ein guter Anfang, doch in der Summe sind es natürlich zu wenige Abstellmöglichkeiten.

Wie wäre es denn, wenn Sie sich gemeinsam mit Ihren NachbarInnen oder FreundInnen ein Rad teilen und einen eigene Unterstellmöglichkeit in einer Garage oder Hinterhof organisieren würden? Die Möglichkeit der gemeinschaftlichen Nutzung ist bei der Lastenradförderung im Antragsformular explizit vorgesehen. Das ergibt auch Sinn, denn die Anschaffungskosten reduzieren sich, man erhöht die Nutzungsdauer und die besagte Stellplatzproblematik lässt sich gemeinschaftlich auch besser lösen.

Wir haben letztes Jahr in einem Workshop typische Fragestellungen mit interessierten Menschen erörtert und möchten Ihnen durch die Fragestellungen eine Entscheidungshilfe geben:

Bei uns vor Ort:

  • Nutzer*innen-Kreis
  • Wofür brauchen wir ein Lasten-Rad?
  • Platz / Gegebenheiten
  • Ressourcen (Finanzen, Zeit, Fähigkeiten)

Im Fahrradladen:

  • Welches Rad passt zu uns?
  • (Wie) Können wir uns das leisten?
  • Wofür brauchen wir den*die Händler*in noch? (Wartung, …)

Das Fahrrad ist da:

  • Zugang, Nutzungs-/ Terminplanung, Schloss
  • Laufende Kostenumlage
  • Verwaltung (Fahrtenbuch, Verantwortlichkeit)
  • Besitzverhältnis

Das Fahrrad rollt und rollt und rollt:

  • Wartung, Instandhaltung
  • Unterhalt (finanziell, selber schrauben, Wartungsvertrag)
  • Umgang mit Schäden
  • Verantwortlichkeiten und Verwaltung
  • Sicherheiten, Haftung, Versicherung (Diebstahl, Totalschaden)